Mit dem Ende des ungebremsten Wirtschaftswachstums der Nachkriegszeit befindet sich die soziale Marktwirtschaft in einer tiefen Krise.
Die heutigen Besitzverhältnisse und die daraus folgende Aufspaltung der Gesellschaft in „Reich und Arm“, eine Finanzelite einerseits, die unvorstellbare monetäre Möglichkeiten genießt und auf Unterschicht und Mittelstand andererseits, deren Recht auf Bedürfnissicherung nicht mehr garantiert werden kann, sind äußerst gefährlich. Diese Aufteilung der Gesellschaft droht zu unüberwindlichen Gegensätzen zu führen, die selbst unsere Demokratie langfristig in Gefahr bringen könnten.
Diese Entwicklung geht einher mit dem Wandel von der Kollektiv- zur Individualgesellschaft. Solidarität und Anstand im Wirtschaftsleben weichen rücksichtslosem Egoismus und Gleichgültigkeit.
Die massive Konzentration von wirtschaftlicher Macht hebelt die Marktmechanismen aus. Die Wirtschaftspolitik als Hüter von Marktgleichgewicht und Verteilungsgerechtigkeit versagt und begibt sich mit immer neuen Schulden immer tiefer in die Abhängigkeit der Finanzkonzerne.
Um die Errungenschaften der sozialen Marktwirtschaft zu sichern, wollen wir die ökonomischen Basiskategorien der sozialen Marktwirtschaft zu einer Wirtschaftsordnung der Humanen Marktwirtschaft weiter entwickeln. Dabei wollen wir an beiden Enden ansetzen: Eine Marktwirtschaft, in der nach den gleichen Regeln und unter Achtung von Fairness und Nachhaltigkeit gespielt wird. Und eine Gesellschaft, in der der Mensch, das Individuum, und dessen Streben nach Glück im Zentrum des Handelns steht. Zielsetzung ist es, einen Ordnungsrahmen und die ethischen Grundlagen zu schaffen, damit das rein materielle Denken relativiert wird und das Gute im Menschen bestmöglich gefördert werden kann.
Eben eine Humane Marktwirtschaft
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